Licht
Im Takt der Natur: Wie Licht unsere Gesundheit beeinflusst
Die Bedeutung von künstlichem Licht und natürlichem Tageslicht
Im Winter, wenn die Tage kürzer werden und das natürliche Licht knapp ist, verbringen wir die meiste Zeit in Innenräumen, umgeben von künstlicher Beleuchtung und Bildschirmen. Dabei spielt Licht eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit. Licht beeinflusst unseren biologischen Rhythmus – und Störungen dieses Rhythmus können langfristig schwere gesundheitliche Folgen haben.
Der innere Schlaf-Wach-Rhythmus unseres Körpers
Unser Leben wird von einem inneren Takt bestimmt, dem sogenannten Schlaf-Wach-Rhythmus. Dieser 24-Stunden-Rhythmus regelt unter anderem den Schlaf, die Hormonproduktion und den Stoffwechsel. Haupttaktgeber dieses inneren Rhythmus ist das Licht. Morgens signalisiert Tageslicht unserem Körper, dass es Zeit ist, wach und aktiv zu werden, während die Dunkelheit am Abend die Produktion des Schlafhormons Melatonin fördert und uns auf den Schlaf vorbereitet. Schon geringe Störungen in diesem System können den Rhythmus aus dem Gleichgewicht bringen, wie z. B. unregelmäßige Schlafgewohnheiten oder abends zu viel künstliches Licht mit einem hohen Anteil an blauem Licht (beispielsweise durch „kaltweiße“ Lampen).
Wie blaues Licht den Schlaf aus dem Takt bringt
Ein wichtiger Mechanismus, der erklärt, wie Licht unseren Rhythmus beeinflusst, liegt in speziellen Zellen im Auge. Diese Zellen sind besonders empfindlich für blaues Licht – eine Wellenlänge, die vor allem in Tageslicht, aber auch in Bildschirmen und LED-Lampen vorkommt. Blaues Licht hat einen starken Einfluss auf unseren inneren Rhythmus, indem es die Schlafhormonproduktion unterdrückt. Somit wird das Signal für den Körper, sich auf den Schlaf vorzubereiten, verzögert. Während blaues Licht am Morgen nützlich ist, um uns wach und aufmerksam zu halten, wird es am Abend zum Problem. Die abendliche Nutzung von elektronischen Geräten wie Handys, Tablets und Fernsehern setzt uns einer intensiven Dosis an blauem Licht aus. Dadurch kann sich die Schlafqualität verschlechtern.
Weniger Tageslicht im Winter: Ein Mangel, der uns schwächt
Im Winter, wenn viel Zeit in Innenräumen verbracht wird, bekommen viele Menschen zudem zu wenig Tageslicht. Das künstliche Licht in Innenräumen ist in seiner Helligkeit und Zusammensetzung nicht mit natürlichem Tageslicht vergleichbar.
Dieser Mangel an natürlichem Licht kann unseren inneren Rhythmus zusätzlich durcheinanderbringen, was zu verstärkter Müdigkeit und Konzentrationsproblemen führt und das Risiko für bestimmte Erkrankungen erhöht. Tageslicht ist nicht nur wichtig, um unsere innere Uhr zu synchronisieren, sondern hat auch eine direkte stimmungsaufhellende Wirkung.
Langfristige Gesundheitsrisiken durch einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus
Langfristige Schlafstörungen, bedingt durch einen unausgeglichenen Schlaf-Wach-Rhythmus, können gesundheitliche Folgen haben. Sie sind mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen wie Diabetes und Fettleibigkeit verbunden. Studien deuten zudem darauf hin, dass eine andauernde Störung dieses Rhythmus durch nächtliche Lichteinwirkung das Risiko für bestimmte Krebsarten steigern könnte.
Tipps für den Alltag
Wer kann, sollte am besten drei Mal täglich nach draußen in die Natur gehen. Idealerweise sollte man sich dem Tageslicht bei Sonnenaufgang am Morgen für mindestens 15 Minuten aussetzen. Auch ein Mittags- oder Abendspaziergang bietet sich an. Grundsätzlich gilt: Je öfter man draußen ist, je besser!
In Innenräumen sollte man abends nach Möglichkeit nur warmes, gedimmtes Licht verwenden.
Am Abend sollten elektronische Geräte in den ‚Nachtmodus‘ versetzt werden. Generell sollte man möglichst wenig Zeit an Bildschirmen verbringen oder zumindest währenddessen eine rot getönte Blaulicht-Filter-Brille zu tragen. Für einen erholsamen Schlaf sollte das Schlafzimmer komplett dunkel und kühl gehalten werden und nicht mit einem Fernseher ausgestattet sein.
Weitere Informationen
- fruechtetrauf-bw.de
Tourismusportal, mit Spazier- und Wanderwegen – auch barrierefrei – im Landkreis Tübingen.