Hantavirus
Eigenschutz beim Frühjahrsputz: Gesundheitliche Risiken durch Hantaviren sind häufig nicht bekannt
Beschreibung
Wenn die Tage wärmer werden, freuen sich viele Menschen darauf, Zeit im Freien zu verbringen. Einige nutzen die ersten Frühlingstage auch für eine Grundreinigung von Haus und Hof oder für die Gartenarbeit. Dabei sollten allerdings gewisse Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, denn Baden-Württemberg ist Risikogebiet für Hantaviren, die in einzelnen Fällen schwere Erkrankungen auslösen können.
Unterschiedliche Arten von Hantaviren sind weltweit verbreitet. Baden-Württemberg, insbesondere die Regionen Schönbuch und Schwäbische Alb, gelten als Gebiete, in denen Hantavirusinfektionen besonders häufig auftreten.
Wie kann man sich mit dem Virus infizieren?
Der natürliche Wirt des Hantavirus sind kleine Nagetiere- in Süddeutschland typischer-weise die Rötelmaus-, die das Virus über Urin und Kot ausscheiden. Ansteckungsgefahr besteht entsprechend insbesondere in geschlossenen Räumen, in denen sich Mäuse auf-halten könnten. Dazu zählen Schuppen, Garagen, Keller oder Dachböden. Aber auch im Freien, zum Beispiel im Garten oder in Waldnähe, sind Infektionen möglich.
Menschen infizieren sich meist durch das Einatmen virushaltiger Partikel, beispielweise durch aufgewirbelten Staub. Aber auch der Verzehr von Lebensmitteln, die mit Hantaviren in Berührung gekommen sind, kann zur Infektion führen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Eine Hantavirus-Infektion kann ganzjährig auftreten, gehäuft aber von April bis September.
Welche Symptome haben Erkrankte?
Erste Symptome zeigen sich üblicherweise zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung. Ein großer Teil der Erkrankten hat keine oder nur gering ausgeprägte Symptome, teilweise kommt es aber zu schweren Erkrankungsfällen. Erkrankte leiden üblicherweise an grippeartigen Symptomen mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Zudem bestehen häufig Nierenbeschwerden, die sich durch Rücken- oder Flankenschmerzen zeigen und zu einer Einschränkung der Nierenfunktion führen können. In schweren Fällen kann es zu einem vorübergehenden Nierenversagen mit der Notwendigkeit einer Dialyse kommen. Die Behandlung erfolgt rein symptomatisch, bei schwerem Krankheitsverlauf ist gegebenenfalls ein Krankenhausaufenthalt nötig.
Wie schütze ich mich vor einer Infektion?
Eine Schutzimpfung gegen das Hantavirus ist bislang nicht möglich. Der wirksamste Schutz vor einer Infektion besteht deshalb darin, Kontakte mit den Ausscheidungen von Nagetieren zu vermeiden. Wohngebäude und deren Umgebung sollten frei von Mäusen sein, ein festgestellter Befall sollte zeitnah bekämpft werden. Beim Säubern von Räumen, in denen Nagetiere oder deren Ausscheidungen vorkommen könnten, sollten Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören in erster Linie gründliches Lüften vor Beginn der Reinigung sowie das Tragen von Gummihandschuhen und Mund-Nasen-Schutz (idealerweise eine FFP2-Maske).
Besonders beim Kehren, Putzen, Staubsaugen und weiteren Tätigkeiten, bei denen Staub aufgewirbelt werden könnte, ist Vorsicht geboten. Staubsauger sollten nicht verwendet werden, da über die Abluft Viren in die Atemluft gelangen können. Das Befeuchten von Böden und Regalen kann die Staubentwicklung reduzieren.
Bei der Gartenarbeit und beim Picknick in der freien Natur wird empfohlen, Lebensmittel nicht ungeschützt auf dem Untergrund abzulegen. Wenn möglich, sollten die Hände vor der Nahrungsaufnahme gereinigt werden.
Weitere Informationen
Kontakt
Allgemeine Sprechzeiten
Beratung nach telefonischer Vereinbarung