Tigermücke

Kleine Mücke, wachsendes Problem: Die Tigermücke kommt auch hierzulande immer häufiger vor

Mückenschutz – diese Thematik ist den meisten von uns vermutlich hauptsächlich im Zusammenhang mit Auslandsreisen geläufig. Aber auch zu Hause sollte man im Sommer auf Mückenschutz achten – insbesondere, wenn man kürzlich eine Reise in tropische oder subtropische Gebiete unternommen hat. Hier kommt die Tigermücke (Aedes albopictus) ins Spiel.

Die Tigermücke stammt ursprünglich aus Ostasien, konnte sich durch internationalen Handel und Tourismus allerdings seit Jahrzehnten weiträumig verbreiten. Durch den Klimawandel findet die Mücke inzwischen bei uns immer idealere Bedingungen, um sich auch hier zu vermehren und dauerhaft anzusiedeln. In Baden-Württemberg wurden insbesondere am Oberrheingraben, in der Bodenseeregion, am mittleren Neckar und in der Rhein-Neckar-Region Tigermücken nachgewiesen.

Mehrere Blumentöpfe ohne Untersetzer, im Freien auf Treppenstufen mit Gießkanne
Um Wasseransammlungen zu vermeiden, sollten Blumentopfuntersetzer entfernt oder nach dem Gießen geleert werden.

Gesundheitsrisiken durch Mückenstiche

Die Tigermücke ist als tagaktives Insekt nicht nur lästig, sondern mitunter sehr gefährlich: Sie kann mehr als 20 verschiedene Viren, darunter das Dengue- und Chikungunya-Virus, übertragen. In Deutschland ist das Infektionsrisiko zwar aktuell noch relativ gering, theoretisch kann es aber auch hierzulande zu Krankheitsübertragungen kommen, wenn beispielsweise ein infizierter Reiserückkehrer von einer Tigermücke gestochen wird. Die Krankheitserreger können dann durch die Mücke an andere Personen weitergegeben werden. Solche Infektionen treten in südeuropäischen Ländern zuletzt immer häufiger auf – dort ist die Tigermücke inzwischen nahezu flächendeckend anzutreffen. Breitet sich die Tigermücke bei uns weiter aus, ist auch hierzulande von einem steigenden Erkrankungsrisiko durch Mückenstiche auszugehen.

Wie schütze ich mich vor Mückenstichen?

Insbesondere Reisende in tropische und subtropische Gebiete sollten auch nach ihrer Rückkehr noch zwei Wochen auf konsequenten Mückenschutz achten. Neben heller, langer und möglichst dicht gewebter Kleidung gibt es verschiedene Insektenschutzmittel, die auf die Haut aufgetragen werden können. Diese sogenannten Repellentien enthalten meistens die Wirkstoffe „DEET“ oder „Icaridin“. Für diese Wirkstoffe ist die Wirksamkeit geprüft und bestätigt. Sie sind beispielsweise in der Apotheke oder in Drogeriemärkten erhältlich. Alternative Methoden und Hausmittel wie ätherische Öle oder der Verzehr von rohem Knoblauch bieten dagegen keinen verlässlichen Schutz.

Zudem ist es wichtig, die Ausbreitung der Tigermücke zu begrenzen. Hierbei muss die Bevölkerung mithelfen: Die Tigermücke nutzt nicht nur natürliche Gewässer als Brutstätte, sondern vorzugsweise künstliche Kleingewässer wie Vasen, Schalen, Blumentopfuntersetzer und kleine Becken. Derartige Wasseransammlungen – zum Beispiel im eigenen Garten oder auf dem Balkon – sollten deshalb möglichst entfernt, abgedeckt oder regelmäßig entleert und gereinigt werden.

Wie erkenne ich Tigermücken?

Tigermücken sind nicht ganz einfach von anderen Steckmücken zu unterscheiden. Typisch jedoch sind deren im Vergleich zu heimischen Stechmücken geringere Größe (deutlich kleiner als eine Ein-Cent Münze) und schwarz-weiß gestreifter Leib und Beine.

Wer glaubt, eine Tigermücke entdeckt zu haben, kann dies über den Mückenatlas oder das TIGER-Projekt melden:

Das Wichtigste in Kürze

  • Aussehen: Sehr klein (3 bis 8mm), meistens kleiner als eine 1-Cent-Münze. Auffällig schwarz-weiß gemustert mit fünf weißen Streifen an den Hinterbeinen und einem weißen Streifen an Kopf und Rücken.
  • Verhalten: Nur die weiblichen Tigermücken ernähren sich von Blut. Sie sind sehr aggressiv und vorzugsweise tagsüber aktiv.
  • Verbreitung: Vor allem in dicht besiedelten Gebieten mit vielen möglichen Brutstätten. Auch Kleingartenanlagen oder Campingplätze sind beliebte Verbreitungsgebiete.

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