Zecken

Vorsicht Zecke!

Beschreibung

Das Wichtigste zu Zeckenstichen in Kürze

  • Helle, geschlossene Kleidung und insektenabwehrende Mittel sind zur Vorbeugung hilfreich, aber schützen nicht umfassend
  • Gegen FSME kann man sich impfen lassen, gegen Borreliose nicht.
  • Nach Aufenthalt in der Natur eigenen Körper und Haustiere absuchen.
  • Bei Stich: Zecke schnellstmöglich entfernen und Datum notieren.
    Arztbesuch bei Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber oder Wanderröte.

Lebensraum und übertragbare Krankheiten

Zecken sind überall in Deutschland verbreitet und als „Profiteure des Klimawandels“ inzwischen ganzjährig aktiv. Ihr bevorzugter Lebensraum sind niedrige Sträucher, hohes Gras und lichtes Unterholz – von dort aus streifen sie sich an vorbeigehenden Menschen und Tieren ab. Auch im Stadtgebiet, beispielsweise in Parkanlagen oder auf Spielplätzen, können sich Zecken aufhalten.
In Risikogebieten – zu denen auch der Landkreis Tübingen zählt – ist die Gefahr besonders hoch. Bei einem Zeckenstich (tatsächlich handelt es sich um einen Stich, nicht um einen Biss) können zahlreiche Krankheiten übertragen werden. Dazu gehören insbesondere die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borreliose.

Kleines Tier mit spitzem Kopf, abgerundetem Leib und acht Beinen

Wie kann man sich vor einem Zeckenstich schützen?

  • Helle (hierauf sind die Zecken besser sichtbar), geschlossene Kleidung und insektenabweisende Sprays oder Cremes können hilfreich sein, bieten aber keinen sicheren Schutz vor einem Zeckenstich
  • Ein sorgfältiges Absuchen des gesamten Körpers nach dem Aufenthalt in der Natur ist immer notwendig. Insbesondere die Kniekehlen, die Leistenregion und bei Kindern der behaarte Kopf sollten genau inspiziert werden.
  • Auch Haustiere sollten regelmäßig untersucht werden – nicht nur können auch Tiere infolge eines Zeckenstichs erkranken, sie können die Zecken auch an Menschen weitergeben.

Was tun beim Zeckenstich?

  • Nach einem Zeckenstich sollte die Zecke schnellstmöglich entfernt werden.
  • Dabei sollte die Zecke mit einer Pinzette, Zeckenkarte oder -zange hautnah gegriffen und langsam und kontrolliert aus der Haut gezogen werden.
  • Falls ein Teil der Zecke in der Haut stecken bleibt, handelt es sich dabei um Reste des Stechappara-tes, nicht um den Kopf der Zecke – es besteht kein Grund zur Sorge, denn vom Stechapparat geht keine FSME oder Borreliosegefahr mehr aus lediglich bei einer Entzündung der Einstichstelle sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
  • Es ist sinnvoll, sich das Datum des Zeckenstichs zu notieren, um im Zweifel eine Erkrankung infolge des Stichs erkennen zu können.
  • Ein Gang zum Arzt ist unbedingt notwendig, wenn man nach einem Zeckenstich Muskelschmerzen, Kopfschmerzen oder Fieber bemerkt. Bei einer Wanderröte sollte immer ein Arzt aufgesucht werden - auch wenn man sich nicht daran erinnert, von einer Zecke gestochen worden zu sein.

Unterschiede zwischen FSME und Lyme-Borreliose: Übersicht

FSME

Übertragung

  • Viruserkrankung
  • Überall in Deutschland möglich
  • In Risikogebieten besonders hohe Ansteckungsgefahr

Krankheitssymptome

  • Häufig symptomlos
  • Bei circa 1/3 aller Fälle: grippeähnliche Symptome (Fieber, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen)
  • Bei 5–10 % davon: zweite Krankheitsphase mit Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Schläfrigkeit, neurologischen Ausfällen
    -> Bleibende Folgeschäden möglich (insbesondere bei Älteren)

Therapie

  • nur Symptombehandlung möglich

Prävention

  • Impfung möglich
    laut Ständiger Impfkommission (STIKO): empfohlen für Menschen, die innerhalb eines Risikogebietes leben oder dorthin verreisen
  • Meist drei Impfdosen, Teilschutz für laufende Saison nach zwei Impfdosen
  • Kinder können ab einem Jahr geimpft werden

Borreliose

Übertragung

  • Bakterielle Erkrankung
  • Überall in Deutschland möglich
  • Insgesamt häufiger als FSME!

Krankheitssymptome

  • In 90 % der Fälle: Wanderröte (handtellergroße, ringförmige Rötung um die Stichstelle) nach einigen Tagen bis Wochen
  • Grippeähnliche Symptome mit Fieber und Schweißausbrüchen möglich
  • Gelenkschmerzen, Herzrhythmusstörungen und Nervenschmerzen kommen vor

Therapie

  • Therapie (mit Antibiotika) möglich

Prävention

  • Keine Impfung vorhanden
  • Rasches Entfernen der Zecke nach dem Stich kann Übertragungsrisiko senken

Weitere Informationen

Kontakt

Landratsamt Tübingen
Abteilung Gesundheit
Wilhelm-Keil-Straße 50
72072 Tübingen
Fax: 07071 207-93399

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