Pflegekonferenz

Kommunale Pflegekonferenz 2024

Gemeinsam für eine starke Pflege im Landkreis Tübingen

Der Große Sitzungssaal des Landkreises Tübingen war am Mittwoch, 19. November Schauplatz der 4. Kommunalen Pflegekonferenz (KPK) 2024. Vertreter:innen aus Politik, Sozialwesen, Ehrenamt und Kommunen kamen zusammen, um sich den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft zu stellen und gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln.
Unter der Leitung von S. Heck, Leiter des Geschäftsbereichs Jugend und Soziales, wurde die Veranstaltung durch eine inspirierende Begrüßung eröffnet. "Gemeinsam können wir die Pflege zukunftsfähig gestalten und bedarfsgerechte Strukturen schaffen, die den Menschen zugutekommen", betonte Heck.

Gefördert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration

Die Kommunalen Pflegekonferenzen werden durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration gefördert. Diese Unterstützung ermöglicht es, eine bessere Vernetzung im Landkreis zu schaffen und innovative Projekte nachhaltig zu finanzieren. Innerhalb der Konferenz wurde eindrucksvoll dargelegt, wie diese Mittel direkt in wirksame Maßnahmen fließen. 

"Stambulant" – Ein Modellprojekt aus Mössingen

Besonders war zudem der Beitrag von Frau Kanz von BeneVit aus Mössingen. Sie berichtete über das innovative "stambulant"-Projekt, das eine Mischung aus stationärer und ambulanter Pflege anbietet und seit 8 Jahren erfolgreich läuft. Dieses Modellprojekt im Pflegeheim in Whyl hat sich als flexible und bedarfsgerechte Lösung bewährt, bereitet sich jedoch aufgrund fehlender rechtlicher Grundlagen auf den Übergang zur regulären stationären Versorgung ab 2025 vor. Der Bericht von Frau Kanz verdeutlichte, wie wichtig eine rechtliche Absicherung für solche innovativen Pflegeformen ist, um deren Fortbestand zu sichern.

Erfolge und Impulse im Fokus

Im Mittelpunkt der Konferenz standen der Austausch bewährter Projekte sowie zukunftsweisende Ansätze zur Stärkung lokaler Pflege- und Unterstützungsangebote. Doganay Bayrak, Koordinatorin der Kommunalen Pflegekonferenz seit März 2024, stellte die Ziele des Formats vor: die Förderung quartiersnaher Angebote, den Ausbau ehrenamtlicher Strukturen und die Schaffung eines Ermöglichungsraums für kreative Lösungsansätze.

Felix Buss, verantwortlich für Seniorenarbeit und Sozialplanung, präsentierte beeindruckende Zahlen: Über 125.000 Euro mehr konnten im Jahr 2024 im Rahmen eines Begleitprozesses zum Ausbau von geförderten Angeboten nach der Unterstützungsangebote-Verordnung (UstA-VO) generiert werden, um wichtige Projekte wie einen Bürgerbus, betreute Mittagstische oder Gruppenangebote vor Ort in den Gemeinden zu fördern.

Erfolgreiche Projekte in den Kreiskommunen

Besonderen Applaus ernteten die vorgestellten Projekte aus den Gemeinden. Vom neuen i-dipfele in Rottenburg über digitale Hilfsangebote in Ammerbuch, Kusterdingen und Mössingen bis hin zum erfolgreichen Generationennetzwerk in Kirchentellinsfurt – der Landkreis zeigt, wie eine enge Zusammenarbeit von Kommunen, Vereinen und Ehrenamtlichen Früchte trägt.
Eines der Highlights war die Vorstellung eines neuen Projekts in Tübingen, das Wohnraum für Fachkräfte und Azubis im Pflegebereich schaffen soll.

Fachkräftesicherung und Weiterbildung im Pflegebereich

Ein weiterer zentraler Punkt war der Vortrag von Anjel Stapel und Martin Klein von der Agentur für Arbeit. Sie informierten über Förderwege für Träger und Arbeitnehmer, um ungelernte Hilfskräfte „on-the-job“ zu Fachkräften auszubilden. "Die Qualifizierung von Beschäftigten ist der Schlüssel, um den steigenden Bedarf an Fachkräften zu decken", so die Referenten.

Ausblick und Fazit

Die Veranstaltung endete mit einem optimistischen Blick in die Zukunft: Für 2025 liegt der Fokus auf der Verbesserung der Erreichbarkeit von Angeboten und der verstärkten Einbindung von Ehrenamtlichen. Felix Buss und Doganay Bayrak luden die Teilnehmenden ein, diesen Prozess aktiv mitzugestalten.

Die 4. Kommunale Pflegekonferenz 2024 zeigte eindrucksvoll, wie innovative Ideen und gemeinsames Engagement den Landkreis Tübingen zu einem Vorreiter für zukunftsfähige Pflege machen können.

Weitere Informationen