Aus der Geschichte des Landkreises

Ein steinreicher Landkreis

Manch ehemaliger Steinbruch beherbergt heute auch seltene Pflanzen und Tiere.

Der Landkreis Tübingen ist steinreich. Leider kein Anlass für den Landrat, Freudensprünge zu machen, denn der Reichtum ist wörtlich gemeint. Aufgrund des geologischen Aufbaus finden sich hier an oder unter der Erdoberfläche Sandstein, Muschelkalk, Gips und Ölschiefer. Die Vorkommen an Bausteinen decken seit Jahrhunderten den örtlichen Bedarf beim Hausbau.

Zwar bestehen in unserer Gegend die meisten historischen Wohnhäuser aus einer Holzkonstruktion, doch sind Keller und Grundmauern in aller Regel aus Stein. Dies schrieb alleine schon die württembergische Bauordnung von 1568 vor. Für diesen Bedarf unterhielten viele Gemeinden einen kleineren Steinbruch in Ortsnähe.

Zum Bau von Kunststraßen wie der Chausseen im 18. Jahrhundert und der Eisenbahnlinien seit 1861 wurden, oft in Trassennähe, neue Steinbrüche erschlossen. Neben solchen Gelegenheitssteinbrüchen gab es andererseits einige, die überregionale Bedeutung erlangten und in großem Stil ausgebeutet wurden. Einige von ihnen bilden noch heute Landschaftsmarken im Gelände.

Felswand, davor ein Gewässer, auf der anderen Seite bewachsene Landschaft
Ehemaliger Muschelkalkbruch in Reusten
Eine Tunnelöffnung in einem Gesteinshang, zwei Arbeiter schieben eine auf Schienen laufende Lore
Arbeit im Gipsbruch bei Altingen (1955).
Gebäude mit Schornstein, Staub in der Luft, in einer Landschaft mit Tagebau
Gipswerk bei Altingen (1960)

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